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    Pathologisches Institut

    Exfoliativzytologie

    Exfoliativzytologie (Abstrich-, Abklatschzytologie)

    Bei dieser Variante der Gewinnung von Untersuchungsgut für die zytopathologische Diagnostik werden mittels Bürstchen oder Spateln Abstriche von Schleimhäuten gemacht, wobei oberflächliche bzw. bereits abgeschilferte Zellen von ihrer Unterlage abgelöst werden. Anwendbar ist das Verfahren bei nahezu allen Schleimhäuten, insbesondere von Mund, Speiseröhre, Magen-Darm-Trakt, Gallengängen, After, Bronchialsystem, Augen und vor allem Gebärmutterhals (Muttermund).

    Die mikroskopische Untersuchung von Abstrichen des Muttermundes (Zervix) ist das verbreitetste zytopathologische Verfahren überhaupt. Eingesetzt wird es in frauenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen zur frühzeitigen Diagnose des Gebärmutterhalskrebses, früher eine der häufigsten Krebsformen der Frau. Seine Häufigkeit wurde durch die einfache und kostengünstige Methode deutlich reduziert, zurückzuführen auf die frühzeitige Erfassung von i.d.R. leicht behandelbaren Krebsvorstufen.

    Entwickelt wurde die Abstrichzytologie der Zervix durch den griechischen Pathologen George Papanicolaou (1883-1962), der nach seinem Medizinstudium in Athen anschließend 1910 in München an der Ludwig-Maximilians-Universität in Zoologie promoviert wurde, dann in die USA emigrierte und dort sein Verfahren erstmalig 1928 veröffentlichte. Nach ihrem Entdecker bezeichnet man die Abstrichzytologie der Zervix häufig auch kurz als Pap-Test.