Martin Benno Schmidt
Martin Benno Schmidt, Vorstand von 1913-1934
- 1863: geboren in Leipzig
- 1890-1906: Assistenz in Straßburg
- 1906: Pathologieprofessur in Düsseldorf
- 1907: Pathologieprofessur in Zürich
- 1911: Pathologieprofessur in Marburg
- 1913: Pathologieprofessur in Würzburg
- 1916/17: Universitätsrektor im 1. Weltkrieg
- 1921: Umzug in aktuelles Pathologiegebäude
- 1934: Emeritierung
Martin Benno Schmidt (1863-1949) amtierte nach dem nur 3-jährigen Intermezzo seines Vorgängers Kretz in der Würzburger Pathologie 21 lange Jahre. Seine Büste ziert, neben der von Rindfleisch, das Foyer des Pathologischen Instituts (links neben dem Haupteingang).
Der Straßburger Schüler von Recklinghausen wurde nach Karrierestationen in Düsseldorf (an der dortigen neugegründeten medizinischen Akademie), Zürich und Marburg 1913 nach Würzburg berufen, nachdem er schon 3 Jahre zuvor bei der Borst-Nachfolge ernsthaft im Gespräch gewesen war. Im 1. Weltkrieg, während dessen die Zahl der Studenten drastisch zurückging, diente er seiner Universität zugleich als Rektor, um sich nach Kriegsende wieder voll auf die Pathologie zu konzentrieren. 1921 leitete er den Umzug des Instituts in einen Neubau am Rande des Luitpoldkrankenhauses im Würzburger Stadtteil Grombühl, der noch heute die Würzburger Pathologie beherbergt. Trotz verlockender Angebote aus medizinischen Hochburgen wie Straßburg, Leipzig, Berlin und Wien hielt er Würzburg bis zu seiner Emeritierung 1934 die Treue. Selbst danach blieb er noch weitere 10 Jahre bis 1944 wissenschaftlich aktiv.
Zu seinen wichtigsten Forschungsthemen zählte neben der Pathologie des Knochens (Rachitis und Osteomalazie) und des Amylois (ein von <link v2 virchow.htm>Virchow entdecktes, extrazellulär abgelagertes, pathologisches Protein) vor allem der Eisenstoffwechsel, wobei er den Zusammenhang zwischen alimentärem Eisenmangel und folgender Eisenmangelanämie und deren Reversibilität durch Eisensubstitution experimentell untersuchte.
Noch größere Bedeutung hatte M.B. Schmidt als akademischer Lehrer. Nicht weniger als 5 seiner Schüler - Heinlein, Leupold, Letterer, Kirch und Erich Müller - wurden später ordentliche Professoren für Pathologie an deutschen Universitäten. Wegen ihres Wirkens fand seine Auffassung von der Pathologie weite nationale Verbreitung.