Publikationsorgane
Virchows Publikationsorgane in Würzburg
Alle Würzburger Veröffentlichungen Virchows übereinander gelegt ergeben einen Stapel von ca. 3.000 Druckseiten. Sie erschienen überwiegend in folgenden, von ihm selbst herausgegebenen Publikationsorganen:
- Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin: von Virchow 1847 in Berlin zusammen mit B. Reinhardt begründete Zeitschrift. Erscheint seitdem regelmäßig bis heute (umbenannt in "Virchows Archiv"). Im "Archiv" veröffentlichte Virchow vorzugsweise allgemeine Konzepte und Ideen. 1854 erschien hier (Bd. VIII) sein berühmter Artikel "Zellularpathologie".
- Verhandlungen der physikalisch-medizinischen Gesellschaft von Würzburg: Als Hauptakteur der wissenschaftlichen Gesellschaft war Virchow auch ihr Schriftführer und nutzte ihre "Verhandlungen" zur Publikation von ausführlichen Kasuistiken und anatomisch-pathologischen Untersuchungen zu zahlreichen Forschungsthemen. In den "Verhandlungen" erschien auch seine sozialmedizinische Studie über die Verbreitung des Kretinismus in Unterfranken".
- Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte in der gesamten Medizin: Nach dem Tod seines Begründers Cannstadt übernahm Virchow ab 1851 zusammen mit seinen Kollegen Scherer und Eisenmann die Redaktion der Jahresbände und bereicherte sie durch eigene Beiträge.
- Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie: von Virchow herausgegebenes 1. Handbuch der Pathologie. Er verfaßte u.a. ihre 371 Seiten lange Einleitung (1. Band, erschienen 1854) mit einem breiten Abriß der allgemeinen Pathophysiologie.
Daneben publizierte Virchow in verschiedenen anderen "Journals". Als er 1856 seinen Assistenten Haeckel mit Veröffentlichungen in der "Wiener Medizinischen Wochenschrift" beauftragte, kam es zu einer Auseinandersetzung mit der "jüngeren Wiener Schule", deren Hauptrepräsentant Rokitansky neben Virchow der berühmteste zeitgenössische Pathologe war.