Referenzzentrum
Referenz- und Konsultationszentrum für Lymphknotenpathologie
Sekretariat: Tel. 0931/31-81246, Fax .../31-81144)
<link file:86584 download file>Konsilantrag (Lymphom)
Antrag auf hämatopathologische Begutachtung
Das Institut für Pathologie fungiert seit ca. 25 Jahren als hämatopathologisches Konsultationszentrum und Referenzzentren für Lymphknotenpathologie. In dieser Funktion erstellt es referenzpathologische Diagnosen für Lymphompatienten. Darüberhinaus werden seine hämatopathologischen Konsiliardienste von Primärpathologen und Klinikern aus dem In- und Ausland in Anspruch genommen.
Lymphome sind bösartige Tumoren des lymphatischen Gewebes (z.B. Lymphknoten). Wegen der Vielzahl ihrer leicht verwechselbaren Unterformen gehört ihre Diagnostik zu den schwierigsten Kapiteln der Pathologie. Man unterscheidet (nach dem Malignitätsgrad) zwischen niedrig und hoch maligen Lymphomen, nach dem Ursprung zwischen den häufigeren B- sowie selteneren T-Zell-Lymphomen, historisch auch zwischen Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphomen. Alle diese Gruppen haben zahlreiche Varianten.
Für ihre Diagnostik reichen konventionelle Methoden meist nicht aus. Zwar beginnt die Lymphomdiagnostik nach wie vor mit einem konventionellen Blick durch das Mikroskop auf einen standardmäßig (HE oder Giemsa) gefärbten Schnitt. Ergänzend zu dieser üblichen histologischen Diagnostik sind meistens weitere spezielle Untersuchungen erforderlich wie z.B. immunhistochemische Färbungen und molekularpathologische Analysen. Zusammen mit der spezialisierten diagnostischen Expertise der Referenzpathologen wird auf diese Weise die korrekte Klassifikation der begutachteten Lymphome gewährleistet.
Dank dieser exakten referenzpathologischen Diagnostik konnte der Behandlungserfolg der bösartigen Lymphome in den letzten Jahrzehnten enorm verbessert werden. Aktuell erfolgt die Behandlung der meisten Lymphompatienten im Rahmen einer Lymphomstudie. In diesen erprobt man unter wissenschaftlicher Begleitung neue Therapiekonzepte. Um deren Wirksamkeit mit den gegenwärtigen Behandlungsverfahren genau vergleichen zu können, muss sichergestellt sein, dass die Patienten an exakt derselben Lymphomart leiden. Diese Sicherheit garantiert die Referenzdiagnose durch ein Referenzzentrum wie das Würzburger.
Wesentlich geprägt wurde die Lymphomforschung ab 1960 durch den Kieler Pathologen Prof. Karl Lennert. Einer seiner Schüler, Prof. Müller-Hermelink, gründete nach seiner Berufung zum Vorstand des Würzburger Pathologieinstituts das dortige Referenzzentrum für Lymphknotenpathologie. Nach seiner Emeritierung 2009 wird dieses unter der Leitung seines Nachfolgers, Prof. Andreas Rosenwald, fortgeführt.